Wandern auf den Wegen des Flämings

Sanfte Hügel, unberührte Wälder und gut markierte, zertifizierte Wege machen den Fläming zu einer der reizvollsten Wanderregionen im Osten Deutschlands.

Ob historische Entdeckungsreise, kreative Inspiration oder Naturerlebnis für alle Sinne – im Fläming warten tolle Wanderwege auf Sie: Auf dem Burgenwanderweg können Sie auf rund 150 Kilometern eine eindrucksvolle Reise in die Geschichte unserer Region unternehmen. Der Internationale Kunstwanderweg überrascht Sie auf seinen 37 Kilometern immer wieder mit Skulpturen inmitten der Landschaft – beide Wege gehören zu den „Qualitätswegen Wanderbares Deutschland“. Ein Wanderweg der besonderen Art ist auch der 9 Kilometer lange Barfußwanderweg. Nicht die Länge dieser Route oder die Aussicht stehen im Mittelpunkt, sondern das, was Ihre Fußsohlen auf den verschiedenen Untergründen spüren.

Kraft tanken zwischen Wäldern und Burgen

Ein besonderes Highlight für Wanderfreunde ist der Burgenwanderweg. Er führt Sie tief hinein in die Geschichte der Mark Brandenburg und verbindet die Burg Rabenstein, die auf dem „Steilen Hagen“ über dem Dorf Raben thront, die Burg Eisenhardt in Bad Belzig, das Schloss Wiesenburg mit seinem wunderschönen Schlosspark und das Flämingstädtchen Niemegk. Als stille Zeugen vergangener Konflikte und Jahrhundert bieten die auf den Höhenzügen gelegenen historischen Bauwerke beeindruckende Ausblicke. Wenn Sie auf Ihrer Tour eine Pause oder Abkürzung brauchen, nutzen Sie den Burgenbus. Er verkehrt täglich ab Bahnhof Bad Belzig (an der Strecke des RE 7) durch den Naturpark Hoher Fläming in das Flämingstädtchen Niemegk, nach Raben, nach Wiesenburg, zur Burg Eisenhardt in Bad Belzig – und schließlich zurück zum Bahnhof Bad Belzig. Auch mit dem Fahrrad dürfen Sie die sogenannte Burgenlinie nutzen. Bis zu vier Räder können auf dem Fahrradträger mitgenommen werden. Melden Sie Ihren Mitnahme-Wunsch telefonisch an, denn der Platz ist begrenzt.

Ein weiteres Highlight ist der Internationale Kunstwanderweg zwischen Bad Belzig und Wiesenburg/Mark. Hier können Sie auf besondere Weise Naturerlebnis, Bewegung und zeitgenössische Kunst verbinden. Die 28 Skulpturen, die Ihnen auf der Wanderung begegnen, sind das Werk verschiedener Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Flandern (Belgien/Niederlande). Kunstwerke mit Namen wie „Unter Kiefern“ oder „Ein Wasserfall für den Fläming“ beziehen sich auf den jeweiligen Standort und wurden 2007 bei einem Künstlerwettbewerb ausgewählt. Einige der Kunstobjekte widmen sich der historischen Besiedlung durch die Flamen vor rund 850 Jahren. Der Wanderweg ist mit einem roten Quadrat auf weißem Grund markiert. Sie können zwischen verschiedenen Routen wählen und die Strecke in Etappen oder als Tageswanderung entdecken. Über Querverbindungen bei Hagelberg und Klein Glien sind weitere Varianten möglich – auch gekoppelt mit Rundwanderwegen wie Nr. 73 und 11. 

Wer den eigenen Körper auf besondere Weise spüren möchte, sollte den Barfußwanderweg bei Bad Belzig ausprobieren. Ob feuchtes Gras zwischen den Zehen, der warme Sand am Waldrand oder das federnde Moos unter den Fußsohlen: Hier wird Wandern zum sinnlichen Naturerlebnis. Der rund 9 Kilometer lange Rundweg wurde gezielt auf Barfußtauglichkeit geprüft und führt durch schattige Wälder, über weiche Wiesen und entlang sonniger Feldränder – alles auf natürlich belassenem Boden. Unterwegs laden liegende Baumstämme zum Balancieren ein, lassen sich viele Tiere und Pflanzen entdecken – und wer möchte, stapft genüsslich durch die eine oder andere Pfütze. Auf etwa halber Strecke bietet der Rastplatz am Apfelberg einen herrlichen Blick in die Hügellandschaft des Flämings – perfekt für eine kleine Pause mit Weitblick. Für alle, die das Barfußlaufen nicht gewohnt sind, empfiehlt es sich, leichte Schuhe zum Wechseln mitzubringen.

Mit folgenden 7 Tipps wird Ihre Wanderung zum Erfolg:

  • Langsam starten
    Beginnen Sie Ihre Tour in gemäßigtem Tempo – so kommen Kreislauf und Muskulatur in Schwung, ohne überfordert zu werden.
  • Auf gutes Schuhwerk achten
    Wanderschuhe sollten gut passen, stabil sein und ausreichend Halt auf unterschiedlichem Untergrund bieten.
  • Ausreichend trinken
    Trinken Sie regelmäßig Wasser – am besten schon vor dem ersten Durstgefühl. Das hält den Kreislauf stabil.
  • Sonnenschutz nicht vergessen
    Auch bei bewölktem Himmel schützen Sonnencreme, eine Kopfbedeckung und Ihre Sonnenbrille Sie vor UV-Strahlung.
  • Pausen einplanen
    Gönnen Sie sich Ruhepausen zum Durchatmen und Genießen – das schont die Gelenke und stärkt das Wohlbefinden.
  • Rucksack sinnvoll packen
    Nur das Nötigste mitnehmen – gut verteilt und nah am Rücken. Das entlastet Schultern und Rücken.
  • Auf den Körper hören
    Bei Erschöpfung, Schmerzen oder Schwindel: Pause machen und ggf. die Tour abbrechen. Gesundheit geht vor!

Deutschlands sanftes Mini-Gebirge entdecken

Im Westen des Flämings erhebt sich eine Landschaft, die einen durch ihre sanften Hügel und weiten Wälder einnimmt – der Hohe Fläming. Seine höchste Erhebung, der Hagelberg, misst etwa 200 Meter. Die hügelige Kulisse erinnert mancherorts fast an ein Mittelgebirge – nicht ohne Grund wird der Hohe Fläming daher oft augenzwinkernd als das „kleinste Mittelgebirge Deutschlands“ bezeichnet. Zu den landschaftlich reizvollen Gebieten zählen unter anderem Bad Belzig, Wiesenburg/Mark, Treuenbrietzen sowie die umliegenden Ämter Brück, Ziesar und Niemegk. Wer wandern möchte, findet hier ideale Bedingungen: Das Terrain bietet Vielfalt und Ruhe zugleich und mehrere zertifizierte, gut markierte Wanderwege. Auch für geologisch Interessierte ist der Höhenzug spannend: Findlinge, Moränenlandschaften und Bachtäler erzählen von der Entstehungsgeschichte der Landschaft. Vor allem die Weichsel-Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren hinterließ Spuren: Gletscher schoben riesige Gesteinsmassen vor sich her und lagerten sie als sogenannte Endmoränen ab. So entstand das charakteristische wellige Relief mit Höhenzügen, Senken und Findlingen, das die Region heute prägt.

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